Die junge Pariserin Ana Lasalle tanzt mit derselben Leidenschaft Tango, mit der sie das Land verachtet, aus dem er kommt. Jahrelang war ihr Vater während der argentinischen Militärdiktatur inhaftiert, von seiner Familie verstoßen. Kaum vorstellbar deshalb für Ana, daß es unter ihren verhaßten Vorfahren Tangotänzer gegeben haben soll, wie der attraktive Argentinier Luis behauptet.
Der Gedanke läßt sie nicht mehr los, und sie stimmt Luis’ Vorschlag zu, an einem Film über den Tango mitzuarbeiten. Anas Recherchen führen sie ans Ende des 19. Jahrhunderts: Hunderttausende Einwanderer suchen in Buenos Aires ihr Glück – und tanzen Tango. Ein Greuel für den Großgrundbesitzer César Lasalle, denn dieser zügellose Tanz droht die althergebrachten Gesellschaftsformen auf den Kopf zu stellen. Aber der Siegeszug des Tangos läßt sich nicht aufhalten; aus den dunklen Salons der Bordelle tritt er hinaus auf die großen Tanzflächen, und es sind besonders die Frauen der Familie Lasalle, die allen Konventionen zum Trotz seinen sinnlichen Versprechungen folgen.
Für die Dreharbeiten reist Ana im Dezember 2001 in ein Buenos Aires, das im Chaos zu versinken droht – und wo sie endlich Antworten findet.
Man liebt oder verabscheut ihn, er vereint oder trennt: Der Tango spielt die Hauptrolle in dieser eine ganze Epoche umspannenden Familiensaga.
Suhrkamp 2007
"Wenn der Tango eine Stimme hätte, dann könnte er Geschichten erzählen - ergreifende Geschichten von Liebe und Leidenschaft, spannende Geschichten von kleinen und großen Kämpfen, böse Geschichten von kleinen und großen Tyrannen. Bei Elsa Osorio hat der Tango eine Stimme. Unmöglich, ihr nicht gebannt zuzuhören."
Aarler Zeitung - 12 .09. 2007
"Am Anfang steht für Elsa Osorio nicht das Wort, sondern der Tanz. Der Geist des Tangos ist es, der über den Wörtern ihres neuen Romans schwebt. [...] Schließlich schafft es ihr Tango, die Menschen, die sich seinen Tanzschritten und seinen Liedern hingeben, durch die "Wahrheit der Körper" auch herausfinden zu lassen, was das ist, die Leidenschaft, die Liebe und das Zwischenmenschliche."
Frankfurter Allgemeine Zeitung - 22 .04. 2007
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